Wo Naturschönheit auf Kulturvielfalt trifft – Eine kleine Rundreise durch die Schweiz

von Vanessa Schröder

 

Die Verbindung von atemberaubender Natur, Kultur und architektonischer Schönheit macht die Schweiz zu einem beliebten Reiseziel für Menschen aus aller Welt. Wir zeigen euch, wie ihr in nur einer Woche die gesamte Vielfalt der Schweiz erleben könnt.

1. Halt: Bern die Stadt der Bären – ein Rundgang durch das UNESCO Weltkulturerbe

Die Hauptstadt der Schweiz ist bekannt für seine malerische, von mittelalterlicher Architektur geprägte  Altstadt, die von dem Fluss „Aare“ umgeben ist. Diese kann man am besten zu Fuß erkunden und zum Beispiel von der Zytglogge bis zum Bärengraben an der Aare spazieren. Mit etwas Glück kann Man einen Blick auf die Bären erhaschen oder, je nach Wetterlage, Schwimmer beobachten, die sich in der Aare treiben lassen. Ein Spaziergang an die Aare lohnt sich auch für den bemerkenswerten Ausblick auf die Stadt.

Ein eindrucksvolles Wahrzeichen, die Zytglogge (auf deutsch: Zeitglockenturm) in der Altstadt ist definitiv einen Besuch wert. Zur vollen Stunde versammeln sich dort zahlreiche Menschen, um ein einzigartiges Schauspiel zu beobachten: Das Figurenspiel mit dem Bärenzug, dem Narren, dem goldenen Hahn und Chronos – dem Gott der Zeit. Noch beeindruckender ist dies jedoch von innen, wo sich Besucher/innen während einer Zytgloggen-Führung auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Die Funktionsweise des mehr als 500 Jahre alten Glockenspiels und das Zusammenspiel von Zahnrädern, Seilen, Gewichten, einem großen Pendel und weiteren Elementen aus der Nähe zu beobachten, während sich draußen das Figurenspiel bewegt, ist ein einmaliges Erlebnis. Wer die 130 Stufen bis ganz oben erklimmt, wird außerdem mit einem atemberaubenden Ausblick auf ganz Bern belohnt.

Bei einem Spaziergang entlang der Aare, am Freibad Marzili vorbei bis zum Restaurant Dampfzentrale, hat man einen großartigen Blick auf das Bundeshaus und die beeindruckende Stahlbogenbrücke „Kirchenfeldbrücke“. Die Liegewiese des Freibads mit direktem Zugang zur Aare ist ganzjährlich geöffnet. Geübte Schwimmer/innen spazieren bei gutem Wetter vom Marzili aus das Aareufer entlang Richtung Eichholz und lassen sich von der Strömung zurück zur Ausstiege am Freibad treiben.

 

Bundeshaus Bern
Restaurant Schwellenmätterli
Besichtigung der Zytglogge

Genussvolle Vielfalt – Meine Restaurantempfehlungen

Das Restaurant Dampfzentrale liegt ebenfalls direkt am Aareufer, befindet sich in einem alten Elektrizitätswerk und bietet dadurch ein beeindruckendes und gemütliches Ambiente. In den Wintermonaten wird ein beheiztes Winterzelt eröffnet, um den Gästen das ganze Jahr über ein besonderes Erlebnis bieten zu können. Die Speisekarte ist vielfältig und kombiniert internationale Küche mit lokalen Produkten und das überaus freundliche Personal rundet einen Besuch in der Dampfzentrale perfekt ab.

Ebenfalls eine originelle gastronomische Location ist das Restaurant Schwellenmätteli auf der anderen Uferseite. Es ist integriert in die Umgebung zwischen Aare und einem Wald und gewährt einem freien Blick auf die Berner Altstadt. Das Pavillion der Terasse schwebt direkt über dem rauschenden Wasser der Aare, was den Restaurantbesuch zu einem wahren Highlight macht. Serviert werden dort mediterrane Spezialitäten und traditionelle Fischgerichte aber auch Kaffee und Kuchen oder diverse Snacks, so dass sich ein Besuch zu jeder Tages- und Jahreszeit lohnt. Auf dem Weg dorthin kommt man an einem weiteren Aussichtpunkt vorbei, der mit der Aare und dem Bundeshaus im Hintergrund ein schönes Fotomotiv bietet.

E-Bike Tour durch das Berner Umland und idyllische Bergdörfer

Um auch Eindrücke von dem Berner Umland zu erhalten, eignet sich eine E-Bike Tour besonders gut. Die E-Bikes von „Rent a bike“ kann man ganz einfach online für den gewünschten Zeitraum reservieren und in der Touristeninformation am Hauptbahnhof abholen und wieder abgeben. Es gibt verschiedene ausgeschilderte E-Bike Routen, wie beispielsweise die 43 Kilometer lange „Fernsichtroute Frienisberg“. Vor Ort erhält man alle nötigen Informationen, eine Karte und einen Helm und schon kann man losradeln und dabei einfach nur den Schildern folgen. Es ist eine schöne Tour durchs Grüne mit einigen Highlights, wie dem 45 Meter hohem Aussichtsturm „Chutzenturm“, auf dem man eine Pause machen und den Ausblick auf die Voralpen genießen kann.

Hoch hinaus auf den Gurten

Was bei einem Urlaub in Bern nicht fehlen darf, ist ein Ausflug auf den Gurten, den 858 Meter hohen Berner Hausberg. Diesen erreicht man ab der Haltestelle Zytglogge ganz einfach, indem man dort mit der Tram Nr. 9 bis nach „Wabern“ fährt und dort mit der Standseilbahn Gurtenbahn weiterfährt. Sie fährt alle 15 Minuten ab und Tickets bekommt man direkt am Billettschalter der Talstation. Auf dem Gurten kommen besonders die Kleinsten voll auf ihre Kosten, wie zum Beispiel bei einer Fahrt mit der Sommerrodelbahn, der Kleineisenbahn, den Kids Cars oder beim Erkunden des Spielparks. Ein Highlight für Klein und Groß ist sowohl das Riesenrad als auch der Aussichtsturm, die beide eine phänomenale Aussicht auf ganz Bern bieten. Für Verpflegung auf dem Gurten sorgen verschiedene Restaurants und der Take-Away Stand „Bahnhöfli“. 

Restaurant Dampfzentrale
Aare mit Ausblick auf den Gurten
E-Bike Tour durch das Berner Umland

2. Halt: Mittelalterliches Fribourg

Nur 30 Minuten Zug- oder Autofahrt westlich, an der Grenze der französisch-sprachigen Region befindet sich Fribourg, die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Sie ist mit rund 39.000 Einwohnern eine der größten mittelalterlichen Städte der Schweiz und reich an kultureller Vielfalt, Geschichte und beeindruckender Architektur. Die Universitätsstadt gilt nicht umsonst als eine der schönsten Städte der Schweiz und ist von den Flussschlingen der „Saane“ eingebettet. Weitere Highlights sind die historische Altstadt, die St. Nikolas Kathedrale und die Stadtseilbahn Funiculaire, die das Stadtzentrum mit der Unterstadt verbindet und auf 121 Metern 60 Höhenmeter überwindet. Sie ist die letzte Standseilbahn in Europa, die allein mit dem Abwasser der Stadt betrieben wird und wird sowohl von Touristen als auch von den Fribourger Einwohnern genutzt. Während einem Spaziergang von der oberen Haltestelle in die Innenstadt hat man eine wunderbare Aussicht auf die Unterstadt, die Kathedrale, das Rathaus und sogar auf die Voralpen. Besonders bei Sonnenschein ist ein Besuch der St. Nikolas Kathedrale empfehlenswert, da die imposanten und farbenfrohen Kirchenfenster bei direkter Lichteinstrahlung ihre ganze Schönheit entfalten.

Kulinarische Stadtführung

Bei einer Stadtführung zum Thema „Geschichte und Genuss“ kann man nicht nur in die mittelalterliche Geschichte eintauchen und die die historische Altstadt entdecken, sondern auch diverse Fribourger Köstlichkeiten probieren. In der „Fromagerie L’artizan“ werden die beiden Käsesorten Vacherin Fribourgeois AOP und Gruyère APO verköstigt. In dem Fachgeschäft gibt es auch weitere regionale Produkte, die sich hervorragend als Mitbringsel eigen, wie beispielsweise Meringues, ein Dessert, das aus dem Doppelrahm des Gruyère AOP Käse gewonnen wird, die Büschelibirnen AOP und der süß-scharfe Kilbi-Senf. Dieser schmeckt besonders gut auf dem Safran-Briochebrot Cuchaule AOP, das ebenfalls aus der Fribourger Region stammt. Auch das kann man während der Führung in der Confiserie Suard probieren – natürlich klassisch mit Butter und Kilbi-Senf. AOP ist die geschützte Ursprungsbezeichnung (französisch: Appellation d’Origine Protégée) und soll neben der Garantie eines geografischen Ursprungs auch eine vorzügliche Qualität sichern – bei dem Käse also vom Milchbauern bis zum Veredelungsbetrieb garantieren. Der letzte Anlaufpunkt der Führung ist die Bäckerei und Konditorei „du Tilleul“, wo alle Teilnehmenden den Nidelkuchen probieren dürfen. Dabei handelt es sich um eine süße Köstlichkeit aus Hefeteig und mehreren Schichten Doppelrahm aus dem Greyerzerland.

Ausblick auf die Funiculaire
Verköstigung in der Fromagerie L’artizan
Funiculaire
Confiserie Suard

Fine Dining mit Ausblick

Ein einmaliges kulinarisches Erlebnis bietet das Restaurant Hotel De Ville, welches sich durch eine exzellente Gourmetküche und innovative Gerichte auszeichnet. Der Küchenchef, Frederik Kondratowicz, ist dafür bekannt, aus hochwertigen, aber simplen lokalen Zutaten sehr exquisite und kreative Gerichte zu kreieren. Gerne kommt er persönlich mit den Gästen ins Gespräch und erkundigt sich nach der Zufriedenheit. Auch die gut geschulten Service Mitarbeiter:innen tragen dazu bei, den Gästen ein erstklassiges Erlebnis zu bieten. Das Restaurant verfügt über eine beeindruckende Weinkarte und in dem Weinkeller lässt sich zu jedem Gericht eine passende Auswahl finden. Nicht zuletzt sorgt die elegante und gemütliche Atmosphäre des historischen Gebäudes und der wunderschöne Ausblick auf die Unterstadt für ein einzigartiges Gesamterlebnis.

3. Halt: Die Region La Gruyére

Auch die angrenzende Region La Gruyère im Kanton Fribourg ist ein beliebtes Reiseziel für viele Touristen, die die Schönheit der Schweizer Alpen, die Kultur sowie die kulinarischen Genüsse der Region erleben wollen. Die Region eignet sich mit ihren malerischen Alpenlandschaften, den saftig grünen Wiesen mit grasenden Kühen und traditionellen Bergdörfern besonders gut für verschiedene Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Wintersport.

Wanderung durch die Jaunbachschlucht

Ein berühmter Wanderweg mit vielen Highlights entlang der Strecke führt durch die Jaunbachschlucht nahe des Ortes Broc. Sie ist 3 Kilometer lang, dauert ca. 1,5 Stunden, hat einen Aufstieg von 136 und einen Abstieg von 98 Metern und ist somit auch für Beginner und Familien mit Kindern geeignet. Startpunkt ist die Haltestelle Châtel-sur-Montsalvens, welche man sowohl mit dem Bus 260 Richtung Jaun aus Broc, als auch mit dem Auto erreichen kann. Der Weg verbindet die Staumauer von Montsalvens mit dem Dorf Broc, wo der Bach nahe der Schweizer Schokoladenfabrik „Maison Cailler“ in den Greyerzersee fließt. Die 55 Meter hohe Staumauer entstand 1921 und ist die erste doppelten Bogenmauen Europas. Viele Holzbrücken, Tunnel und Picknickplätze mit tollem Ausblick machen diese Wanderung zu einem abwechslungsreichen Erlebnis. Wer sich danach nach einem „süßen Finale“ sehnt, kann den Tag mit einem Rundgang in der Schokoladenfabrik ausklingen lassen.

Kulinarischer Zwischenstopp auf dem Berg

Für eine Stärkung vor der Wanderung ist das zu empfehlen. Bei dem atemberaubenden Ausblick auf die Alpen und den Berg Le Moléson schmecken die lokalen Köstlichkeiten besonders gut. Auf der Speisekarte steht beispielsweise Fondue – natürlich mit Gruyère und Vacherin Fribourgeois Käse, Kartoffelröstis mit Apfelkompott und Les macaronis de chalet, das sind Nudeln mit Schinken, Käse und Doppelrahm. Da die Speisekarte nur auf Französisch ist, hilft das freundliche Personal gerne beim Übersetzen und kann auch aktuelle Empfehlungen geben. Auf der Terrasse kann man im Liegestuhl bei einem Kaffee die malerische Kulisse genießen und den Kuhglocken lauschen. Die gemütliche, hölzerne Inneneinrichtung macht das Alpen-Restaurant aber zu jeder Jahreszeit zu einem bemerkenswerten Ort.

Wanderung durch die Jaunbachschlucht
Stausee Montsalvens
Ausblick vom Restaurant ChezBudji

Besuch der Schaukäserei La Maison du Gruyére

Was bei einer Entdeckungstour durch die Region La Gruyère auf keinen Fall fehlen sollte, ist ein Besuch der Schaukäserei La Maison du Gruyère am Fuße des Städtchens Gruyères. Sie liegt direkt an der Bahnstation Gruyères. Zwischen 09:00 und 12:30 können Besucher bei der traditionellen Herstellung des Käses zuschauen und bei einer 45-minütigen interaktiven Audiotour erfahren, was den Gruyère AOP so besonders macht. Während der Tour kann man sich an Kostproben des Käses in den drei Reifestufen sechs, acht und zehn Monate erfreuen und sich ganz bewusst auf die Unterschiede konzentrieren. Eine Station bietet Geruchsproben verschiedener Kräuter, Gräser und Blumen. Es ist erstaunlich, welch großen Einfluss all das, was die Kühe fressen, auf den Geschmack des Gruyères hat. So ist zum Beispiel der Alpenkäse noch intensiver als der Käse, der produziert wird, während die Kühe in den Wintermonaten unten im Tal grasen. Während man anschließend den Käsern bei der Käseherstellung zusehen kann, werden über den Audioguide die einzelnen Schritte genau erklärt. Zum Abschluss sollte man auch einen Blick in den Keller werfen, wo der Käse dann zwischen sechs und 24 Monaten reifen wird. Zum Abschluss lädt das Restaurant der Maison du Gruyère dazu ein, das Erlebnis fortzusetzen. Auf der Speisekarte stehen selbstverständlich verschiedene Gerichte mit dem Gruyère AOP und weitere lokale Spezialitäten. Das angrenzende Geschäft Le Marché gruérien bietet neben Käse auch weitere Produkte aus der Region sowie Kunsthandwerk und Souvenirs an, die sich hervorragend als Mitbringsel eignen.

Rundgang durch 800 Jahre Legenden und Geschichten – Das Schloss Gruyères

Nur wenige Gehminuten von der Maison du Gruyère entfernt, inmitten eines spektakulären Bergpanoramas, krönt das mittelalterliche Schloss Gruyères, (französisch: Château de Gruyères). Es wurde 1270 bis 1282 errichtet und ist ein hervorragendes Beispiel mittelalterlicher Architektur und bietet Einblicke in die Geschichte der Region und der Schweiz im Allgemeinen. Das Schloss beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Gemälden, Möbeln und historischen Artefakten. Das Herumschlendern durch die prachtvoll möblierten Zimmer fühlt sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Nicht weniger eindrucksvoll ist der Panoramablick auf die umliegende Landschaft und die Alpen, der auch Fotograf:innen und Naturliebhaber:innen anlockt. Die verträumte, kleine Altstadt des Ortes Gruyère lädt dazu ein, gemütlich durch die Gassen und Geschäfte zu schlendern, die traditionelle Schweizer Architektur zu bewundern oder den Tag in einen der traditionellen Restaurants und Käsereien ausklingen zu lassen.

Schaukäserei La Maison du Gruyére
Schaukäserei La Maison du Gruyére
Schaukäserei La Maison du Gruyére
Schloss Gruyères
Ausblick vom Schloss Gruyères
Schloss Gruyères

Mehr Ausflugstipps und Inspiration gibt es in unserer aktuellen Ausgabe Frühjahr 2024 – in print und digital.

Service  & Kontakt:

Schweiz Tourismus 
https://www.myswitzerland.com/de

 

Bildnachweise: Stadt Bern, Stadt Fribourg, Schweiz Tourismus, Vanessa Schröder,
Cafè – Restaurant Hótel de Ville 

Text: Vanessa Schröder

Empfehlung aus unserer Redaktion

Reisekosten-App TravelSpend

Redakteurin Vanessa hat nach einer App gesucht, die dabei Hilft, beim Reisen den Überblick über seine Finanzen zu behalten. Überzeugt hat sie TravelSpend, die sie vier Monate lang getestet hat. Es gibt sowohl eine kostenlose als auch eine kostenpflichtige Premium-Version mit vielen nützlichen Funktionen.
Mit dem Rabattcode UNTERWEGS könnt ihr 50% auf  das TravelSpend Premium Jahresabo sparen.

Travelspend Grafik1

What are you looking for?