Gerhard J. Rekel – Monsieur Orient Express 

Das Reisen im Luxuszug – Ein Mythos, der bis in die heutige Zeit nachwirkt und nicht wenige träumen noch immer davon, einmal mit ihm zu reisen: Der Orient-Express gilt noch immer als Inbegriff von Luxus und als legendärster Zug der Welt. Agatha Christie, Graham Greene und Hollywood setzten ihm ein Denkmal. Doch was ist die Geschichte des Orient-Express, wer hat ihn auf die Gleise gestellt und welche Vision steckte dahinter? Mit dem Zusammenwachsen der zunächst in den europäischen Ländern isoliert entstandenen Eisenbahnnetze ab etwa 1850, entstand vermehrter Bedarf an internationalen Zugverbindungen und am besten ohne das lästige Umsteigen an den Grenzbahnhöfen. Zur gleichen Zeit wuchs auch das Interesse an komfortablen Reisezügen, wie sie in den Vereinigten Staaten durch George Mortimer Pullman eingeführt worden waren. Der Franzose Georges Nagelmackers (1845–1905), der Pullmans Luxuszüge in den USA kennengelernt hatte, bemühte sich seit 1870 um die Einführung von luxuriösen Schlafwagen bei den europäischen Eisenbahnen. Als um 1880 die Zeichen in Europa verstärkt auf Nationalismus standen – viele europäische Länder strebten eine Großmachtstellung an und schotteten sich nach außen weitgehend ab – fand sich Nagelmackers mit seiner Idee, die europäischen Staaten miteinander verbinden zu wollen, zunächst isoliert. Trotz vielerlei Vorurteilen, Fremdenhass und bürokratischer Hindernisse gelang es dem Eisenbahn-Pionier mit schier unglaublicher Hartnäckigkeit und staatsmännisch vorgetragenen Konzessionen seinen Traum wahr werden zu lassen und ab 1883 verband er Paris mit Konstantinopel. Sukzessiv baute er ein Netzwerk von über 180 europäischen Zugverbindungen auf. Zum 150. Jubiläum der von Georges Nagelmackers gegründeten Compagnie Internationale de Wagons-Lits erscheint nun die faszinierende Geschichte des Erfinders des Orient-Express als reich illustriertes Buch mit einem nostalgisch der Zeit und den Motiven im damaligen Zug nachempfundenen Schutzumschlag. Prächtig in Szene gesetzt und mit zahlreichen zeitgenössischen Abbildungen versehen, ist das Buch ‚Monsieur Orient-Express‘ ein Plädoyer für die hartnäckige Verfolgung einer Vision, das raffinierte Spiel über die Bande und den Glauben an den Umweg: geografisch, politisch und nicht zuletzt auch menschlich. Ein Buch für alle, die wissen wollen, wie es damals mit dem Reisen angefangen hat, für Zugenthusiasten und Menschen mit Abenteuersinn und Entdeckerherz; bietet es einen wertvollen Einblick in eine Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung, als das Reisen noch ein Abenteuer war und ihr Ausgang manchmal ungewiss. Der Autor Gerhard J. Rekel, 1965 in Graz geboren, liebte schon als Kind den „Duft der Eisenbahn“. Er absolvierte die Filmakademie Wien, für seine Komödie „Trauma“ erhielt er eine British Academy Nomination, eine Biennale-Einladung sowie den Japanischen Drehbuchpreis. Er verfasste mehrere Drehbücher für den „Tatort“ und realisierte als Regisseur Wissenschaftsdokumentationen für ARTE, ZDF und andere Sender. Seine Terra-X Dokumentation „Orient-Express – ein Zug schreibt Geschichte“ erreichte mehr als sechs Millionen Zuschauer. Rekel hat zudem mehrere Romane veröffentlicht, u. a. „Der Duft des Kaffees“, „Mona Lisas dunkles Lächeln“ und „Die chinesische Dame“.
 

Weitere Infos zum Buch: 

2. Auflage 2023
Format 13,5 x 21,5 cm, 288 Seiten Hardcover mit Schutzumschlag
Verlag: Kreymayr & Scheriau
ISBN 978-3-218-01305-5
25 € (A, D)
Auch als E-Book erhältlich: ISBN: 978-3-218-01367-3

Text & Foto: Kreymayr & Scheriau
Mehr Infos: www.kretschmayr-scheriau.at